Häufig kommen Patienten mit Magen-Darm-Beschwerden zu mir und sagen eine Zöliakie sei bereits von Kollegen ausgeschlossen worden. Oft können aber keine Befunde vorgelegt werden oder die Untersuchungen der Kollegen waren definitiv nicht geeignet, eine Zöliakie wirklich auszuschließen.
Deshalb hier nochmal die wichtigsten Hinweise zum Ausschluß einer Zöliakie bei Magen-Darm-Beschwerden:
Das Vorliegen einer echten Zöliakie läßt sich endgültig nur durch eine Probenentnahme aus der Dünndarmschleimhaut (Dünndarmbiopsie) im Rahmen einer Magenspiegelung (ÖGD) sichern.
Dabei ist unbedingt zu beachten, daß die Ernährung in den Wochen vor der Biopsie normale Glutenmengen enthält und nicht bereits umgestellt wurde. Der Pathologe wird bei einem Zöliakie-Patienten, der sich bereits glutenfrei ernährt, möglicherweise keinen Nachweis der kaputten Darmwand liefern können.
Eine Zöliakie kann ohne Magenspiegelung weitgehend ausgeschlossen werden, wenn die genetischen Vorraussetzungen dafür nicht erfüllt sind. Hierzu dient der Nachweis der Genvarianten HLA-DQ2 oder HLA-DQ8 aus dem Blut.
Diese Untersuchung darf nur von Ärzten mit Ihrem schriftlichen Einverständnis zu einer genetischen Untersuchung durchgeführt werden.
Wir führen die Untersuchung über das Labor Ganzimmun durch. Die reinen Laborkosten betragen ca. 75.-€ zzgl. Beratungskosten im Rahmen der Befundbesprechung.